Dienstag, 25. März 2008

Zwiesprache mit Blog - ein seltsamer Dialog

Ja, mein lieber Blog, ich habe Dich in den letzten Wochen ziemlich vernachlässigt, aber ich gelobe Besserung.
Und damit Du nicht denkst, ich hätte Dich vergessen, werde ich Dir gleich die Story von meinem wundervollen Internetanschluss erzählen.

Fall Du nur nie auf Werbung rein und sei nie so blauäugig wie ich! Versprich mir das!
Was meinst Du, dann solle ich keine Werbung einbinden? Aber mein Guter, das ist doch eine ganz andere Geschichte ...
Also hör zu!

Als nach dem 20. Februar meine Internetverbindung ausfiel, brauchte ich dringend eine neue. Nichts leichter als das, dachte ich. Überall gibt es Werbung für mobiles Internet, das sofort funktioniere und ab 9,99 Euro im Monat koste.
Also marschierte ich los.
Der 1. Anbieter hatte keine Modems vorrätig, beim 2. sah es auch nicht viel besser aus. Der 3. wusste nicht, wann er neue Modems reinbekommt.
Beim 4. endlich hatte ich Glück.
Super, dachte ich. Und weil ich ja viel im Internet zu tun habe, entschied ich mich bei Vertragsabschluss für die schnellste Verbindung. Die kostet im Monat zwar 19,95 Euro, aber alles andere hätte ich für falschen Geiz gehalten.

Frohen Mutes verband ich dann das Modem mit dem USB-Anschluss und wartete auf das Signal, das nicht kam. Es kam und kam nicht.
Ich rief die Hotline an. "Wir haben technische Probleme", antwortete man mir. "Wir melden uns, sobald diese gelöst sind."
Sie waren es nicht nach zwei Tagen und auch nicht nach drei Tagen.
Am vierten Tag dann der ersehnte Anruf.
Und tatsächlich: Das Modem empfing ein Signal und ich sah in der Ferne Google blinken.
Aber nur ganz kurz, dann war der Zauber vorbei.
Ich rief wieder die Hotline an. Kostenpflichtig natürlich. Nach ewigen Wartezeiten wurde ich mit dem technischen Service verbunden.
Der nette Mann am anderen Ende der Leitung fragte mich alle Einstellungen des Modems ab und bestätigte ihre Richtigkeit.
Das wunderte mich nicht, schliesslich hatte ich daran nicht rumgespielt.
Er würde mich zurückrufen, wenn er den Fehler gefunden hätte.
Ich wartete einen Tag, ich wartete zwei Tage. Noch kein Rückruf.
Also rief ich wieder an. Kostenpflichtig narürlich.
Etwas unwirsch sagte man mir nach längerer Wartezeit, man habe doch gesagt, man rufe zurück, wenn man den Fehler gefunden habe. Aber man habe ihn noch nicht.

Langsam wurde ich ungeduldig. Wozu hatte ich einen Internetanschluss, wenn ich jeden Tag ins Internetcafe musste, um wenigstens mal ins Netz schauen zu können.

Ich schnappte mir Modem und Vertrag und machte mich auf in den Laden.
Wieder warten. Lange warten.
Dann nahm der junge Mann mein Modem und schloss es an sein Notebook und siehe da, er kam ins Netz..
Bestimmt habe man den Fehler gerade gefunden, meinte er.
Ich wunderte mich noch über das blaue Lämpchen, das auf dem Modem brannte, bei mir war es immer ein grünes. Das liege am Netz, meinte er nur.
Und wenn sich meine Probleme mit dem Anschluss nicht geben würden, es könne an der Gegend bei uns liegen, dann müsse ich mit dem Anbieter Kontakt aufnehmen.
Deshalb sei ich ja da, meinte ich.
Nein, entgegnete er höflich aber bestimmt. Er sei nur Reseller und nicht Anbieter.
Wie ich denn den Anbieter erreiche, wollte ich wissen. Na, nur über die Hotline. Prima, die hatte ich schon teuer genug bezahlt.
Es müsse doch einen anderen Weg geben. Ja, meinte er, den Hauptsitz der Firma, aber ich solle erst noch einmal probieren.

Ich wieder zurück. Natürlich funktionierte nichts.
Also suchte ich mir den Hauptsitz der Firma raus und fuhr hin.
Tolle Idee! Man habe keinen Service im Hause. Die ganze Firma arbeite mehr oder weniger nur über das Netz. Super!
Unverrichter Dinge und wütend zog ich ab.

Sollte ich wieder die Hotline anrufen? Wozu? Zum Geld ausgeben? Hatte ich nicht durch den nicht funktionierenden Internetanschluss schon genug verloren?

Ich setzte mich also vor meinen PC und drehte Däumchen. Auch eine Art der Beschäftigung.
Zum hundersten Mal installierte ich dann die Software neu. Natürlich ohne eine Auswirkung. Dann fing ich an, an den Einstellungen des Modems zu spielen und auf einmal, ich glaubte meinen Augen kaum zu trauen, sah ich Google.
Ich kam mir vor wie im Märchen. Die Verbindung war schlecht und hielt nur wenige Minuten, aber sie war da.
Ich spielte weiter. Immer wieder sah ich kurz Google. Und endlich nach zwei weiteren Tagen Spielerei hatte ich eine Einstellung herausgefunden, mit der das Netz lief.
Zwar nur so lala und an Upload von ganzen Websites ist nicht zu denken.

Aber weisst Du, lieber Blog, der Mensch ist ja schon mit so wenig zufrieden.
In diesem Schneckentempo läuft das Netz immer noch. Alle 1-2 Stunden muss ich den Rechner neu booten, damit es weiterläuft. Aber es läuft.
Und einzelne Seiten hochladen kann ich auch. Das ist doch was.

Und dennoch mache ich drei Kreuze, wenn ich diese Woche endlich das ADSL-Modem (den Anschluss hatte ich gleichzeitig beantragt) kriege.

Kannst wenigstens Du mich verstehen, lieber Blog?

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