Donnerstag, 3. Juli 2008

Wie unpolitisch ist XING?

Es scheint so zu sein, dass XING immer wieder mal einen Aufstand seiner Mitglieder braucht, so wie andere einen Tritt in den Allerwertesten...

Anfang des Jahres war es der Fakt, dass Werbung ohne Wissen der Premiummitglieder auch auf deren Profilen geschaltet wurde, der XING-Mitglieder zum Aufbäumen brachte, jetzt sind es Gruppen, die zunächst genehmigt und dann mit fadenscheinigen Begründungen wieder geschlossen werden.

Schon klar, dass man bei über 17.000 Gruppen durchaus mal den Überblick verlieren kann, wie Frau H. von der XING-Communitybetreuung erklärte...
Bleibt nur die Frage, warum man die Gruppenzulassung so ausufern lassen hat. Bis Herbst letzten Jahres musste man bei der Beantragung einer Gruppe noch begründen, warum und wie sich die neue Gruppe von bereits vorhandenen abheben wird.
Inzwischen wird fast alles zugelassen, um den Wettbewerb zwischen den Gruppen anzukurbeln - wie man aus XING-Kreisen hört.

Aber darum geht es mir nicht wirklich. Auch nicht um die Businessflirtgruppe, die man zugelassen hatte, weil der Gruppenantrag angeblich anderes enthielt, als in der Gruppe dann realisiert wurde - Flirts gehören nicht auf eine Businessplattform, meint XING.
Die Gruppe darf nun mit verhängter Tarnkappe - nur sichtbar für XING-Mitglieder - verändertem Namen und einigen Auflagen weitermachen.

Mir geht es um die Interessengemeinschaft Politik, eine Gruppe, die gerade mal einen Tag Bestand auf der Plattform hatte, dann mit ihren 67 Mitgliedern von XING gekapert und geschlossen wurde.

Die Gruppe unter vorgeschobenen Gründen beantragt zu haben, kann man den Moderatoren sicher nicht vorwerfen. Der Name der Gruppe ist absolut transparent.
Beantragt wurde die Gruppe, weil man unabhängig weiter über politische Themen wie bisher in der Politik-Gruppe möglich, diskutieren wollte.
Dort fühlten sich vor allem aktive Mitglieder nicht länger wohl, weil der Gruppe die Patenschaft mit dem politischen Magazin Cicero übergestülpt und ein Mitarbeiter von Cicero als Co-Moderator eingesetzt wurde.

Die Schliessung der Intressengemeinschaft Politik wurde von XING damit begründet, dass politische Gruppen der Gruppenpolitik von XING widersprechen. Ja, es existieren auch andere Gruppen, in denen über politische Inhalte diskutiert werde, aber das seien Altlasten.

Die "alte" Politikgruppe also eine Altlast, die man am liebsten loswerden würde? Seltsam, dass man sie dann mit der Cicero-Patenschafft aufpeppt!
Aber XING fuhr noch grössere Geschütze auf: In manchen Ländern laufe XING Gefahr abgeklemmt zu werden, wenn kritische Stimmen laut werden.
Also Maulkorb für die XING-Mitglieder, damit XING nach China expandieren kann? Was ist das für eine Unternehmenspolitik?!
Und wird in der Cicero-Gruppe künftig nur noch China konform diskutiert - ist diese Zusammenarbeit vielleicht eine Form der Zensur?
Und wie kann ein politisches Magazin wie Cicero mit einer sich so gänzlich gegen alles Politische verwahrenden Plattform wie XING leben?!
Will man mit der Schliessung der Gruppe nur Konkurrenz für die Cicero-Gruppe aus dem Weg räumen und werden jetzt alle anderen politischen Gruppen auch geschlossen?
Fragen über Fragen.

In vielen Gruppen auf XING wird über Politik debatiert. Das lässt sich nicht vermeiden. Auch in meinen Gruppen reden wir hin und wieder über Politik. Politik hat nun einmal Einfluss auf alle Lebensbereiche.

Die Enttäuschung, das Unverständnis und die Verärgerung zahlreicher XING-Mitglieder angesichts der neuen Geschäftsgebahren von XING ist gross.
Die Diskussionen in der XING-Gruppe schlagen hohe Wellen und der Thread hat bereits über 20.000 Abrufe. (Andere Threads zum gleichen Thema in der Moderatorengruppe wurden von XING bereits geschlossen)

Und was macht XING angesichts dieser massiven Proteste?
Wie beim Werbungsskandal versucht man von Seiten XINGs das Problem einfach auszusitzen und zeigt wieder einmal, dass man nicht in der Lage ist, vernünftig mit den eigenen Usern zu kommunizieren.

Wie die ganze Sache ausgeht, ob es doch noch eine Chance für die Interessengemeinschaft Politik - vielleicht unter anderem Namen gibt - ich werde darüber berichten.

Nachtrag 4.7.:
Inzwischen gibt es eine Petition an XING wegen der Zulassung einer Alternative zur Cicero-Politik-Gruppe.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin,
gerade wurde wieder ein Verhandlungsangebotvon uns Moderatoren unterbreitet.

Wir haben darin um Antwort bis 12:00 Uhr heute gebeten.

Wir sind - vernünftige Bedingungen vorausgesetzt - gerne bereit, dem X---g - Team bei der Gesichtswahrung zu helfen.

Nach 12:00 Uhr werden wir näheres berichten.

Hanjo Mod von IG Politik

conni hat gesagt…

Ich habe den Link auf diesen Blogeintrag und auf den Thread in der XING-Gruppe an Cicero und an Heise.de weitergeleitet.

Anonym hat gesagt…

XING ist wie die Telekom. Ich bin Gott und Ihr seit die Dummmmmmmmmmmen kleinen Mitglieder.

Wenn XING jetzt 5000 Mitgliedder verliert was solst ist doch dennen egal lach mich tot.

Ihr müsst das an Spiegel Online senden dann wird was spasieren. So lachen die von XCING auch alle aus

Gruß J:P

conni hat gesagt…

@J:P
Soviel mir bekannt ist, wurden bereits gestern mehrere Presseorgane u.a. der Spiegel informiert. Ich habe das heute dann noch einmal getan.